3 Prozessspezifische Importrichtlinien

3.1 Allgemeines

Die gif hat die wesentlichen Datenaustauschprozesse bzw. Subsets des An- und Verkaufs sowie der Bewirtschaftung definiert (siehe Kapitel 2.1). Im Nachfolgenden werden alle Prozesse bzw. Subsets nach Kriterien, Inhalt und Ziel des Prozesses, Rollen, Entitäten (Entitäten (Informationsobjekte)) und prozess-spezifische Besonderheiten erläutert.

3.2 Bauprojekt- Berichtswesen (Subset 3.1)

3.2.1 Inhalt und Ziel des Prozesses

Im Rahmen der Bewirtschaftungsphase werden Bauprojekte unterschiedlicher Art bei einer Immobilie durchgeführt. Dabei sind Bauprojekte im Gegensatz zu Maßnahmen der laufenden Bewirtschaftung durch Kostenvorgabe (Budget), Terminvorgabe (mindestens Projektbeginn und Ende) sowie klare Verantwortlichkeiten bei der Umsetzung charakterisiert. Bei gewerblichen Immobilien kann dabei in folgende Arten von Baumaßnahmen unterschieden werden:

  • Instandhaltung
  • Instandsetzung
  • Investitionen in die Gebäudestruktur (Strukturelle Capital Expenditures)
  • Investitionen wegen Mieterausbauten (Tenant Improvements, TIs)

3.2.2 Rollen

In der gewerblichen Immobilienverwaltung treten externe Architekten und Projektsteuerer bzw. Property Manager teilweise auch gleichzeitig als Sender von Daten zu Bauprojekten auf. Die Daten werden von den Eigentümern bzw. Eigentümer-Vertretern (Asset Manager und Property Manager) in Empfang genommen.

Tab. 3: Rollen beim Bauprojekt-Berichtswesen
Sender
Architekt
Property Manager
Empfänger
Eigentümer/ Fonds-/ Investment Manager
Portfolio Manager
Asset Manager

3.2.3 Entitäten (Informationsobjekte)

Zwischen Sendern und Empfängern werden Daten zu folgenden Entitäten übergeben:

  • Immobilie/ Wirtschaftseinheit
  • Gebäude
  • Projekt

3.2.4 Importzeiträume

Die Daten für das Bauprojekt-Berichtswesen werden i.d.R. monatlich übergeben. Auch ein quartalsweiser, halbjährlicher oder jährlicher Datenaustausch ist grundsätzlich möglich. Soweit die Empfänger auch buchhalterische Daten von anderen Dienstleistern erhalten, sind das Intervall und der Stichtag der Datenlieferung zu synchronisieren.

3.3 Vermarktungskanal (Subset 4.1)

3.3.1 Inhalt und Ziel des Prozesses

Im Rahmen der Vermarktung von Immobilien/-Einheiten oder Mietflächen werden Daten und Informationen zu einer Wirtschaftseinheit/Mieteinheit (z.B. unbebautes Grundstück, Eigentumswohnung, bebautes Grundstück oder Mietfläche) oder einem Immobilien-Portfolio ausgetauscht. Handelt es sich um große und komplexe Immobilientransaktionen oder werden Daten zwischen den einzelnen Beteiligten öfter ausgetauscht, so existiert das Bestreben, die Daten über eine standardisierte Schnittstelle an einen Vermarktungskanal zu übergeben bzw. die Dokumente über einen elektronischen Datenraum auszutauschen.

3.3.2 Rollen

Eigentümer- und Dienstleisterstrukturen bei Immobilientransaktionen sind selten miteinander vergleichbar. Gemäß Rollenmodell nach gif-IDA können deshalb sowohl Eigentümer, Fonds-/ Investment Manager, Portfolio Manager, Asset Manager oder Property Manager als Sender und Empfänger gegenüber dem Vermarktungskanal auftreten. Ebenso kann auch der Vermarktungskanal (Vermarktungsportale, CRM-Systeme) als Sender fungieren.

Tab. 4: Rollen in der Vermarktung
Sender
Eigentümer/ Fonds-/ Investment Manager
Portfolio Manager
Asset Manager
Property Manager
Empfänger
Vermarktungskanal

3.3.3 Importzeiträume

Die Intervalle bei der Datenübermittlung in einer Vertriebsphase sind perioden-unabhängig. Oft wird innerhalb des Transaktionsprozesses definiert, in welchem Intervall die Daten aktualisiert bzw. durch einen erneuten Datenupload vervollständigt werden und/oder Reports gegeben werden. Daten von Eigentümern (Verkäufer/Vermieter) oder seinen Dienstleistern an einen Wertgutachter werden in einem separaten Subset zur Verfügung gestellt.

3.3.4 Entitäten (Informationsobjekte)

Im Rahmen der Vermarktung einer Immobilie oder Mieteinheit werden dem Empfänger Daten zu folgenden Entitäten (Informationsobjekten) bereitgestellt:

  • Wirtschaftseinheit
  • Mieteinheit
  • Gebäude
  • Grundstück
  • Mietvertrag
  • Kondition

3.3.5 Prozessspezifische Besonderheiten

Keine

3.4 Kaufmännische Due Diligence (Subset 4.2)

3.4.1 Inhalt und Ziel des Prozesses

Im Rahmen des Ankaufs werden Daten und Informationen zu einer anzukaufenden Wirtschaftseinheit oder einem anzukaufenden Immobilien-Portfolio ausgetauscht. Soweit es sich um große und komplexe Immobilien oder ein Immobilien-Portfolio handelt, können die Daten zur Einnahmenseite (Mietverträge) und zur Ausgabenseite (Leistungsverträge) automatisiert vom Verkäufer an den potenziellen Käufer übergeben werden. Dabei nutzt der potenzielle Käufer die gelieferten Rohdaten im Rahmen der kaufmännischen Prüfung (Commercial Due Diligence) zur Ermittlung des Ankaufspreises. Die im Subset definierten Datenfelder umfassen reine objektbezogene Daten, die in einem Asset-Deal benötigt werden.

3.4.2 Rollen

Die Rohdaten zur Erstellung der Ankaufskalkulation stammen von dem Property Manager, dem Asset Manager oder dem Portfolio Manager. Der Investment Manager tritt als Empfänger der Daten auf.

Tab. 5: Rollen in der kaufmännischen Due Diligence
Sender
Portfolio Manager
Asset Manager
Property Manager
Empfänger
Eigentümer/ Fonds-/ Investment Manager

3.4.3 Entitäten (Informationsobjekte)

Im Rahmen des Ankaufs einer Immobilie werden dem Empfänger Daten zu folgenden Informationsobjekten bereitgestellt:

  • Wirtschaftseinheit
  • Gebäude
  • Mieteinheit
  • Grundstück
  • Mietvertrag
  • Kondition
  • Projekte
  • Leistungsvertrag
  • Darlehen

3.4.4 Importzeiträume

3.4.5 Prozessspezifische Besonderheiten

3.4.5.1 Kondition

Die Konditionsarten des Quell- und des Zielsystems müssen einmalig einander zugeordnet werden. Ziel des Mappings ist es, alle übergebenen Konditionsarten automatisiert den Konditionsarten des Zielsystems zuordnen zu können (vgl. Mapping der Kontenpläne).

3.5 Vermietungs-Benchmarking (Subset 4.3)

3.5.1 Inhalt und Ziel des Prozesses

Mit diesem Prozess werden Immobiliendaten, vorrangig Mietvertragsdaten, vom Eigentümer, Portfolio Manager, Asset Manager oder Property Manager an einen externen Benchmarking-Dienstleister übergeben. Der Benchmarking-Dienstleister erstellt auf Basis der bereitgestellten Daten Benchmarking-Analysen für die gelieferten Daten des Senders (internes Benchmarking) oder vergleicht diese mit Mietvertragsdaten, die durch andere Sender geliefert werden (externes Benchmarking). Ziel des Vermietungs-Benchmarkings ist die Analyse der Vermietungssituation eines Teilmarktes z.B. durch Berechnung der Netto-Effektivmiete unter Berücksichtigung von Mieterincentives wie z.B. mietfreie Zeiten, Kosten für Mieterausbauten etc. Hierzu müssen dem Benchmarking-Dienstleister die Mietvertragsdaten für einen Teilmarkt möglichst aktuell, vollständig und in einer ausreichenden Grundgesamtheit vorliegen.

3.5.2 Rollen

Analog zum Portfolio-Benchmarking treten Eigentümer, Portfolio Manager, Asset Manager und Property Manager als Sender auf, die den Benchmarking-Dienstleister mit dem entsprechenden Datenmaterial der Mietverträge versorgen.

Tab. 6: Rollen beim Vermietungs-Benchmarking
Sender
Eigentümer/ Fonds-/ Investment Manager
Portfolio Manager
Asset Manager
Property Manager
Empfänger
Benchmarking Service-Provider

3.5.3 Entitäten (Informationsobjekte)

Der Benchmarking-Dienstleister erhält bei dem Vermietungs-Benchmarking Daten zu folgenden Informationsobjekten:

  • Immobilie/ Wirtschaftseinheit
  • Gebäude
  • Mieteinheit
  • Mietvertrag
  • Kondition

3.5.4 Importzeiträume

Die Daten für das Vermietungs-Benchmarking können monatlich, quartalsweise, halbjährlich oder jährlich ausgetauscht werden.

3.6 Laufendes operatives Berichtswesen (Subset 5.1)

3.6.1 Inhalt und Ziel des Prozesses

Im Rahmen des laufenden Berichtswesens innerhalb der Immobilienbewirtschaftung versorgt der Property Manager als Sender den Asset Manager, Portfolio Manager und
Eigentümer, Fonds-/ Investment Manager als Empfänger mit architektonischen, vertraglichen und buchhalterischen Bewirtschaftungsdaten zu einer Wirtschaftseinheit bzw. einem Immobilienportfolio aus seinem ERP-System.

Ziel der strukturierten Datenübermittlung ist eine möglichst vollständige Abbildung wesentlicher Daten der laufenden Bewirtschaftung (Vermietungssituation, Flächenübersicht etc.) in der Asset Management- oder Portfolio Management-Software als Zielsystem. I.d.R. erstellt der Asset oder Portfolio Manager daraus Managementauswertungen für den
Eigentümer oder die finanzierende Bank. Darüber hinaus benutzt der Asset Manager die Daten zur Steuerung des Property Managers bzw. zur Entwicklung von Handlungsempfehlungen.

3.6.2 Rollen

Der Property Manager tritt mit den Daten aus seinem ERP-System als Quellsystem als Sender auf. Je nach vergebener Leistungstiefe an die einzelnen Dienstleister befinden sich Eigentümer, Portfolio Manager und Asset Manager in der Rolle des Empfängers.

Tab. 7: Rollen im operativen Berichtswesen
Sender
Property Manager
Empfänger
Eigentümer/ Fonds-/ Investment Manager
Portfolio Manager
Asset Manager

3.6.3 Entitäten (Informationsobjekte)

Vom Property Manager werden alle zur Bewirtschaftung erforderlichen Entitäten (Informationsobjekte) an den jeweiligen Empfänger übergeben, also:

  • Wirtschaftseinheit
  • Gebäude
  • Mieteinheit/-fläche
  • Mietvertrag
  • Vertragsobjekt/Kondition
  • Partner
  • Konto
  • Buchung (optional)
  • Beleg (optional)

3.6.4 Importzeiträume

I.d.R. werden die Daten zwischen Property Manager und den einzelnen Empfängern monatlich ausgetauscht. Da neben den Stammdaten einer Immobilie auch Bewegungsdaten ausgetauscht werden, einigen sich Sender und Empfänger i.d.R. auf einen monatlichen Buchungsschluss (z.B. jeweils der Monatsletzte) und einen Zeitraum für die Qualitätsprüfung der Stamm- und Bewegungsdaten (z.B. 4 Kalendertage). Die Datenbereitstellung erfolgt dann am 5. Kalendertag des Folgemonats bzw. dem darauf folgenden Werktag.

3.6.5 Prozessspezifische Besonderheiten

3.6.5.1 Zukunftswerte

Alle bilanziell berücksichtigten Immobilien müssen beim Import enthalten sein. Alle im Quellsystem aktivierten, zukünftigen Mietverträge sind mit zu exportieren. Zu den künftigen Verträgen sind die künftig geltenden Konditionen (z.B. Mieten) und Flächen zum Zeitpunkt des Vertragsbeginns mit zu übergeben. Künftige (alle) Mietkonzessionen sind ebenso in die Lieferung einzuschließen.

3.6.5.2 Buchungen

Soweit die Kontenpläne im Quell- und Zielsystem unterschiedlich sind, wird ein einmaliges Kontenmapping zwischen den beiden Systemen durchgeführt. Ziel des Mappings ist es, alle übergebenen Buchungen automatisiert den Kennzahlen des Zielsystems zuordnen zu können. Nach Möglichkeit sollten Kontenkreise zugeordnet werden, um den laufenden Pflegeaufwand bei Kontoergänzungen gering zu halten.

Zu allen Entitäten (Informationsobjekte) sollen jeweils alle Buchungen übergeben werden. Soweit der Kontenplan im Quelloder Zielsystem angepasst wird, ist das entsprechende Mapping anzupassen.

Abb. 6: Kontenmapping

Buchungen werden als Buchungssaldo aus der Finanzbuchhaltung zu den Kostenstellen/Buchungsobjekten Mandant und Immobilie geliefert. Hier gelten folgende Prämissen:

  • Es werden die Ergebnisse aller Finanzbuchhaltungskonten übergeben (0000000001 bis 9999999999). Zu folgenden Kostenstellen/Buchungsobjekten werden alle Konten vom Quellsystem an das Zielsystem übergeben:
  • Mandant (COM) > vollständige Bilanz und GuV über das Kontenmapping und die einzelnen Buchungssätze inkl. der jeweiligen Sach- und Finanzkonten
  • Immobilie (PROP) > GuV, Cashflow-Daten über die Aggregation einzelner Buchungen mit Konten zu Cash-Flow-Positionen, Buchwerten und Abschreibungen
  • Bei Bestandskonten: Lieferung des kumulierten Periodenwertes (Saldo per …) Beispiel: 10, 20, 35, 50, 30, …. Bilanzwerte sind jeweils ab Beginn des Geschäftsjahres (Year-To-Date, YTD) zu liefern, auch wenn sie keiner Veränderung unterliegen. Dies stellt sicher, dass Korrekturen in vorherigen Buchungsperioden mitgeliefert werden.
  • Erfolgskonten: Lieferung des monatlichen Saldos (für monatliche Planungs-Scheiben) Beispiel: 10, 10, 15, 15, -20, ….
3.6.5.3 Kondition

Die Konditionsarten des Quell- und des Zielsystems müssen einmalig einander zugeordnet werden. Ziel des Mappings ist es, alle übergebenen Konditionsarten automatisiert den Konditionsarten des Zielsystems zuordnen zu können (vgl. Mapping der Kontenpläne).

3.7 Laufendes buchhalterisches Berichtswesen (Subset 5.2)

3.7.1 Inhalt und Ziel des Prozesses

Neben der architektonischen und vertragsrechtlichen Datenübergabe zur Immobilie erfolgt eine Übergabe der monatlichen Ein- und Auszahlungen vom Property Manager an den beauftragten Bilanzbuchhalter. Dies umfasst i.d.R. die Bewirtschaftungskosten (Operating Expenses, OpEx) und, soweit durch den Property Manager gebucht, die Ausgaben für Investitionen (Capital Expenditures, CapEx). Die Vertragspartner können zusätzlich zur Übergabe der Salden zu den Finanzbuchhaltungskonten auch die Übergabe aller Auszahlungsbelege vereinbaren.

Ziel der Datenübermittlung ist die Abbildung aller kreditorischen und debitorischen Buchhaltungsdaten bei dem Bilanzbuchhalter, sodass dieser ggf. unter Berücksichtigung von Buchungen zu Darlehen und Steuern eine Monats-, Quartals- bzw. Jahresbilanz erstellen kann..

3.7.2 Rollen

Der Property Manager tritt mit den Daten aus seinem ERP-System als Quellsystem als Sender auf. Je nach vergebener Leistungstiefe an die einzelnen Dienstleister befinden sich Eigentümer, Portfolio Manager und Asset Manager in der Rolle des Empfängers.

Tab. 8: Rollen im finanziellen Berichtswesen
Sender
Property Manager
Empfänger
Bilanzbuchhalter

3.7.3 Entitäten (Informationsobjekte)

Zwischen dem Property Manager und dem Bilanzbuchhalter werden folgende Informationsobjekte ausgetauscht:

  • Konto
  • Buchung
  • Beleg

3.7.4 Importzeiträume

Der Import erfolgt monatlich für alle bereits geschlossenen Monate eines gewählten Geschäftsjahres ("Year-To-Date"). Dabei ist zu beachten, dass das Kalenderjahr von dem Geschäftsjahr abweichen kann. Bei Bedarf kann auch ein täglicher Importrhythmus vereinbart werden.

Erfolgskonten: Lieferung des jeweiligen monatlichen Saldos (für monatliche Planungs-Scheiben) der vergangenen 12 Monate. Dies stellt sicher, dass Korrekturen in vorherigen Buchungsperioden mitgeliefert werden. Beispiel: 10/2016 = 10, 11/2016 = 8, 12/2016=15, ….

Statt der Lieferung von Korrekturbuchungen, Stornos etc. muss eine vollständige Lieferung aller Daten der gebuchten, sowie der letzten 12 Monate erfolgen. Alle Importwerte werden als Monatswert erwartet.

3.7.5 Prozessspezifische Besonderheiten

3.7.5.1 Zukunftswerte

Alle bilanziell berücksichtigten Immobilien müssen beim Import enthalten sein.

3.7.5.2 Buchungen

Siehe Kap. 3.6.5.2

3.8 Laufendes finanzbuchhalterisches Berichtswesen (Subset 5.3)

3.8.1 Inhalt und Ziel des Prozesses

Mit diesem Prozess werden real gebuchte Werte des Bilanzbuchhalters an den Eigentümer bzw. den Portfolio Manager, Asset Manager und Property Manager zurückgegeben. Dies umfasst alle anfallenden Kostenarten:

  • Bewirtschaftungskosten (Operating Expenses, OpEx),
  • Ausgaben für Investitionen (Capital Expenditures, CapEx) und
  • Ausgaben auf Gesellschaftsebene (Corporate Overheads)

Ziel des Datenaustauschs ist die Übergabe aller erforderlichen Buchungsinformationen zur Übernahme der GuV und Bilanz auf der jeweiligen Gesellschaftsebene.

3.8.2 Rollen

Der Property Manager tritt mit den Daten aus seinem ERP-System als Quellsystem als Sender auf. Je nach vergebener Leistungstiefe an die einzelnen Dienstleister befinden sich Eigentümer, Portfolio Manager und Asset Manager in der Rolle des Empfängers.

Tab. 9: Rollen im finanzbuchhalterischenBerichtswesen
Sender
Bilanzbuchhalter
Empfänger
Eigentümer/ Fonds-/ Investment Manager
Portfolio Manager
Asset Manager
Property Manager

3.8.3 Entitäten (Informationsobjekte)

Zwischen Bilanzbuchhalter sowie dem Eigentümer, Portfolio Manager, Asset Manager bzw. Property Manager werden Daten zu folgenden Entitäten (Informationsobjekten) ausgetauscht:

  • Konto
  • Buchung
  • Beleg

3.8.4 Importzeiträume

Der Import erfolgt i.d.R. monatlich für alle bereits geschlossenen Monate eines gewählten Geschäftsjahres ("Year-To-Date"). Dabei ist zu beachten, dass das Kalenderjahr von dem Geschäftsjahr abweichen kann. Bei Bedarf kann auch ein täglicher Importrhythmus vereinbart werden.

3.8.5 Prozessspezifische Besonderheiten

3.8.5.1 Buchungen

Siehe Kap.3.6.5.2

3.9 Grunddaten ESG (Subset 5.4)

3.9.1 Inhalt und Ziel des Prozesses

Im Rahmen der Anlieferung von ESG-Grunddaten werden umweltbezogene Immobiliendaten (E = Environmental) vom Portfolio Manager, Asset Manager oder Property Manager an den Eigentümer oder einen externen Dienstleister geliefert. Dabei handelt es sich um folgende Informationen auf Basis der letzten Jahresabrechnungen:

  • Stromverbrauch
  • Kälte-/ Wärmeverbrauch
  • Wasserverbrauch
  • Abfallmenge sowie
  • allgem. Informationen zur Wirtschaftseinheit (z.B. Mietfläche, Nachhaltigkeitszertifikat)

Angereichert um Sozial- (S = Social) Unternehmensinformationen (G = Governance) lassen sich Immobilien- und Immobilienfonds gegeneinander benchmarken.

3.9.2 Rollen

I.d.R. treten, Portfolio Manager, Asset Manager und Property Manager als Sender auf, die den Eigentümer mit dem entsprechenden Datenmaterial versorgen.

Tab. 10: Rollen beim Lieferung der ESG-Grunddaten
Sender
Portfolio Manager
Asset Manager
Property Manager
Empfänger
Eigentümer/ Fonds-/ Investment Manager

3.9.3 Entitäten (Informationsobjekte)

Der Eigentümer erhält bei dem Portfolio-Benchmarking Daten zu folgenden Entitäten (Informationsobjekte):

  • Immobilie/ Wirtschaftseinheit
  • Gebäude
  • Mieteinheit/ Fläche
  • Measure
  • Consumption

3.9.4 Importzeiträume

I.d.R. werden die Informationen auf Basis der letzten Abrechnungen pro Kalenderjahr zusammengestellt und übermittelt.

3.9.5 Prozessspezifische Besonderheiten

Keine

3.10 Betriebskosten-Benchmarking (Subset 5.5)

3.10.1 Inhalt und Ziel des Prozesses

Bei demBeim Betriebskosten-Benchmarking werden die spezifischen Bewirtschaftungskosten verschiedener Wirtschaftseinheiten miteinander verglichen. Analog zu dem Portfolio-Benchmarking (siehe Kap. 3.9) wird zwischen internem und externem Benchmarking unterschieden. Dabei liefern Eigentümer, Portfolio Manager, Asset Manager, Property Manager oder Mieter bei Corporates die Bewirtschaftungskosten sowie Informationen zu Flächen, Gebäudequalität und Klimatisierung an einen Benchmarking-Dienstleister. Der Benchmarking-Dienstleister wertet diese Daten innerhalb des gelieferten Datenbestands (internes Benchmarking) als auch im Vergleich zu anderen Wirtschaftseinheiten (externes Benchmarking) aus und stellt die Auswertungen dem Sender zur Verfügung. Die Datenlieferung und -auswertung erfolgt i.d.R. für ein Kalenderjahr.

3.10.2 Rollen

Analog zum Portfolio-Benchmarking treten Eigentümer, Portfolio Manager, Asset Manager und Property Manager als Sender auf, die den Benchmarking-Dienstleister mit dem entsprechenden Datenmaterial versorgen.

Tab. 11: Rollen beim beim Betriebskosten-Benchmarking
Sender
Eigentümer/ Fonds-/ Investment Manager
Portfolio Manager
Asset Manager
Property Manager
Mieter
Empfänger
Benchmarking-Dienstleister

3.10.3 Entitäten (Informationsobjekte)

Der Benchmarking-Dienstleister erhält bei dem Betriebskosten-Benchmarking Daten zu folgenden Entitäten (Informationsobjekte):

  • Immobilie/ Wirtschaftseinheit
  • Gebäude
  • Mieteinheit/ Fläche
  • Mietvertrag
  • Vertragsobjekt/ Kondition

3.10.4 Importzeiträume

Analog dem Portfolio-Benchmarking werden die Importzeiträume zwischen Benchmarking-Dienstleister als Empfänger und den jeweiligen Sendern individuell vereinbart. Bei externen Benchmarking-Pools gibt der Bench-marking-Dienstleiter den Lieferrhythmus und das Lieferdatum für die Sender vor. Um vergleichbare Daten zu erhalten, werden bei externen Betriebskosten-Benchmarking-Pools die Bewirtschaf-tungskosten für ein abgeschlossenes Kalenderjahr ermittelt. Dies setzt voraus, dass sowohl die Schlussrechnungen der Versorger (i.d.R. Strom, Wasser, Gas und Fernwärme) vorliegen als auch, dass die Heizkosten durch die entsprechenden Dienstleister (Medienabrechner) ggü. dem Mieter abgerechnet wurden. In der Regel sind diese Voraussetzungen im 3. Quartal des Folgejahres gegeben.

3.10.5 Prozessspezifische Besonderheiten

Keine

3.11 Grunddaten zur Gutachtenerstellung (Subset 5.6)

3.11.1 Inhalt und Ziel des Prozesses

Dieses Subset dient der Übergabe aller erforderlichen Daten zur Immobilienbewertung. Diese werden vom Eigentümer, Portfolio Manager, Asset Manager oder Property Manager an den Wertgutachter geliefert. Der Wertgutachter erstellt anhand dieser Informationen das Gutachten. Bei den Gutachten kann in ein Erstgutachten, Nachbewertung und Verkehrswertgutachten unterschieden werden. Gegebenenfalls muss der Wertgutachter weitere Informationen von zuständigen Ämtern anfordern oder anderweitig recherchieren.

3.11.2 Rollen

I.d.R. treten Eigentümer, Portfolio Manager, Asset Manager und Property Manager als Sender auf, die den Wertgutachter mit den entsprechenden Informationen versorgen.

Tab. 12: Rollen bei der Bewertung
Sender
Eigentümer/ Fonds-/ Investment Manager
Portfolio Manager
Asset Manager
Property Manager
Empfänger
Wertgutachter

3.11.3 Entitäten (Informationsobjekte)

Zwischen Sendern und Empfängern werden Daten zu folgenden Entitäten (Informationsobjekte) übergeben:

  • Immobilie/ Wirtschaftseinheit
  • Gebäude
  • Mieteinheit
  • Mietverträge
  • Konditionen
  • Projekte

3.11.4 Importzeiträume

Der Bewertungsstichtag, das Lieferdatum der Bewertungsgrunddaten und des Gutachtens sowie Umfang der Lieferung der Grunddaten (Core mit/ohne Optionalen Feldern) wird zwischen Auftraggeber und Wertgutachter individuell vereinbart. Sie sind jeweils abhängig von dem Gutachtentyp sowie den internen und externen/ regulativen Vorgaben. Bei wiederkehrenden Bewertungen sind Lieferungen zum jeweiligen Bewertungsstichtag (i.d.R. Quartals- und Jahresendes) üblich.

3.11.5 Prozessspezifische Besonderheiten

Keine

3.12 Bewertungsgutachten (Subset 5.7)

3.12.1 Inhalt und Ziel des Prozesses

Im Rahmen einer Bewertung werden Informationen zu einer Immobilie/ Wirtschaftseinheit und/ oder Grundstück verwertet. Auf Grundlage dieser Informationen, den eingeholten Informationen, sowie eigenen Erfahrungen und Einschätzungen ermittelt der Wertgutachter den Wert der Immobilie/ Wirtschaftseinheit bzw. des Grundstücks.

3.12.2 Rollen

Die Bewertung wird vom Wertgutachter erstellt und je nach Beauftragung dem Eigentümer, Portfolio Manger oder Asset Manager übermittelt.

Tab. 13: Rollen bei der Bewertung
Sender
Wertgutachter
Empfänger
Eigentümer/ Fonds-/ Investment Manager
Portfolio Manager
Asset Manager

3.12.3 Entitäten (Informationsobjekte)

Im Rahmen einer Immobilienbewertung werden dem Empfänger Daten zu folgenden Entitäten (Informationsobjekte) bereitgestellt.

  • Immobilie/ Wirtschaftlichkeit
  • Gebäude
  • Wertgutachten
  • Mieteinheit

3.12.4 Importzeiträume

Analog zur Lieferung der Bewertungsgrunddaten wird der Lieferzeitpunkt, der Lieferumfang und die Art der Lieferung zwischen Auftraggeber und Wertgutachter festgelegt und basiert auf internen und externen/ regulativen Vorgaben (siehe Kap. 0).

3.12.5 Prozessspezifische Besonderheiten

Für eine Wirtschaftseinheit können zu einem Bewertungsstichtag verschiedene Gutachten vorliegen. Um die von einem Gutachter an den Auftraggeber bzw. dessen Vertreter über eine Datenschnittstelle gelieferte Informationen eindeutig zuordnen zu können, umfasst das Subset der Bewertung deshalb eine eindeutige ID für den Gutachter (Gutachter ID). Die Rücklieferung des Gutachtens wurde mit der Richtlinie 2.0 um Informationen des Gutachters (insbesondere marktübliche Mieten) je Mietobjekt/Fläche erweitert.

3.13 Fond reporting (Subset 5.8)

3.13.1 Inhalt und Ziel des Prozesses

Der Prozess Fondsreporting beschreibt die Bereitstellung von Daten eines Fonds, i.d.R. für den Datenaustausch zwischen Zielfonds und einem investierten Dachfonds. Ziel des Datenaustauschs ist die Übergabe der erforderlichen Informationen, sodass ein Dachfonds in der Lage ist, ein Reporting auf Basis einer Durchschau in die Zielfonds zu erstellen.

3.13.2 Rollen

Der Datenaustausch findet zwischen zwei Fonds statt, sodass als Sender und Empfänger i.d.R. Eigentümer, Fonds- oder Investmentmanager der jeweiligen Fonds auftreten.

Tab. 13 Rollen beim Austausch von Ziel- an Dachfonds
Sender
Eigentümer / Fonds- / Investment Manager
Empfänger
Eigentümer / Fonds- / Investment Manager

3.13.3 Entitäten (Informationsobjekte)

Zwischen Sendern und Empfängern werden Daten zu folgenden Entitäten (Informationsobjekte) übergeben:

  • Mandant
  • Wirtschaftseinheit
  • Partner
  • Darlehen
  • Wertpapiere
  • Währung

3.13.4 Importzeiträume

Der Datenaustausch kann monatlich, quartalsweise, halbjährlich oder jährlich erfolgen. Die Frequenz kann zwischen Sender und Empfänger frei vereinbart werden, i.d.R. wird der Empfänger die Frequenz vorgeben um von den jeweiligen Sendern einheitliche Daten zu erhalten.

3.13.5 Prozessspezifische Besonderheiten

Für die jeweiligen Empfänger können inhaltliche Anforderungen an den Datenbedarf unterschiedlich ausfallen. Um möglichst vielen Anforderungen gerecht zu werden ohne die Komplexität einer Datenlieferung unnötig zu erhöhen, können modular aufgebaute Rule Sets zwischen Sender und Empfänger vereinbart werden. Den Kern bildet das sogenannte core-Rule Set, welches die allgemeinen Anforderungen abdeckt und Grundlage jedes Datenaustauschs ist. Darüber hinaus stehen thematisch gegliederte folgende Rule Sets zur Verfügung:

  • 5.8.0 core
  • 5.8.1 Offene Posten
  • 5.8.2 Transaktionen
  • 5.8.3 Objektrendite
  • 5.8.4 Projektentwicklungen
  • 5.8.5 Flächen und Nutzungsarten
  • 5.8.6 Währungen, FK, GD
  • 5.8.7 Ankaufspipeline und Liquiditätsbereitstellung
  • 5.8.8 Kapitalbewegungen
  • 5.8.9 Mieterebene
  • 5.8.10 Währungen, FK, GD
  • 5.8.11 Liquidität und Wertpapiere
  • 5.8.12 Mieterebene
  • 5.8.13 Details zu Beteiligungen
  • 5.8.14 Asset Manager/Dachfonds (siehe auch Kap. 1.6).

Die Rule Sets sind stets als Ganzes zu vereinbaren.